Mein Weg zu Lebensfreude, Mut und Selbstfürsorge oder warum ich diesen Blog starte
Mir wurde beigebracht, brav zu sein, zu gehorchen und bloß nicht negativ aufzufallen. Das hatte zur Folge, dass ein braver, angepasster und zurückhaltender Mensch aus mir wurde. Jemand, der sich selbst brav in die zweite oder dritte Reihe stellt, anderen den Vortritt lässt, verständnisvoll, umgänglich und bescheiden ist.
Diese Lebensweise hat mir viele Jahre treue Dienste geleistet, doch die wahre Bedeutung von Selbstfürsorge erkannte ich erst später.
Zuvor wurde ich gemocht, für meinen Fleiß geschätzt, war zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wurde. Zwar redete ich mir ein, dass es mir egal sei, dass nicht nach meiner Meinung gefragt wurde, oder ich regelmäßig mitten im Satz unterbrochen wurde, und doch war es ein großteils schönes Leben. Ich lenkte meinen Schmerz einfach von mir weg, indem ich mir einredete, meine Meinung sei eben nicht wichtig, was hatte ich schon zu sagen. Ohne absolviertes Studium wusste ich wahrscheinlich wirklich nicht so viel wie andere. Ich fühlte mich manchmal unverstanden und nicht wichtig genug, um für voll genommen zu werden. Andererseits empfand niemand mich als nervig oder anstrengend. Doch fiel ich dadurch natürlich auch nicht auf. Wie auch, in der zweiten oder dritten Reihe stehend?
Der Wendepunkt
Dann, mit über 30 Jahren, nahm ich all meinen Mut zusammen und meldete mich zu einer Beratungsstunde an. In mir kämpfte etwas, das ich zu jenem Zeitpunkt nicht benennen konnte. Doch ich ging dorthin.
Neu für mich war, dass keine Erwartungen an mich gestellt wurden und ein großes Interesse darin bestand, zu erfahren, wie es mir ging.
Ich traute mich nur zögerlich, einen Einblick in mein Innerstes zu gewähren.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nämlich kaum Menschen, die genau wissen wollten, was mich beschäftigt. Bisher war es selbstverständlich, dass ich da war, mich kümmerte, und bestenfalls keine wirklichen Wünsche äußerte. Doch plötzlich saß da jemand, der, tatsächlich genau wissen wollte, wie ich mich fühlte.
Hier begann meine Reise zur Selbstfürsorge.
Die Suche nach dem Urvertrauen
Ich erzählte und antwortete auf viele Fragen. Schließlich gelangten wir an den Punkt, an dem meiner Beraterin klar war, dass mein größtes Thema war, dass mir Urvertrauen fehlte.
Urvertrauen , so erfuhr ich, beschreibt das innere Vertrauen, dass du da, wo du bist, in Sicherheit bist. Es ist die Basis unseres emotionalen Wohlbefindens. Ist kein oder nur wenig Urvertrauen vorhanden, bist du unbewusst in ständiger Angst, dass jeden Moment etwas Schlimmes passieren könnte. Dein innerer Wachhund ist stets in Erwartung eines Unglücks. Der Nachteil dabei ist, dass du nur schwer entspannen und genießen kannst.
Für mich fühlte es sich wie eine diffuse innere Unruhe an, die einfach immer da war.
Ich wurde also in einer Übung angeleitet, mir jemanden auszusuchen, der mir „den Rücken stärkt“, und zwar nur in meiner Vorstellung. Ich wählte meinen Papa. Am Ende der Übung fühlte ich mich gestärkt. In meinem Bewusstsein festigte sich das Bild, dass mein Papa immer hinter mir steht und mir Unterstützung bietet. Auch wurde festgestellt, dass es wichtig für mich sei, mich regelmäßig zu erden. Diese gezeigten Übungen bewirkten, dass ich mich tatsächlich beruhigter fühlte. Es war ungewohnt für mich, mich um mein eigenes Wohlbefinden zu kümmern, aber das Gefühl war einfach genial.
Was mich jedoch am allermeisten veränderte, kam danach.
Die entscheidende Erkenntnis
Ich wurde gefragt: „Stell dir vor, du und deine Kinder stürzen mit einem Flugzeug ab und ihr überlebt – was wäre deine erste Handlung?“ Meine spontane Antwort: „Natürlich rette ich zuerst meine Kinder!“ Doch dann erhielt eine unerwartete Antwort: „Nein, zuerst öffnest du deinen eigenen Gurt, damit du überhaupt aufstehen und sie retten kannst!“
Diese überraschende Perspektive führte mich zu einer entscheidenden Erkenntnis:
Kümmere dich zuerst um dich selbst, dann sind alle anderen dran.
Und meine Reise begann!
Heute bin ich 47 Jahre alt. Viel ist seither geschehen:
- ich habe eine Scheidung hinter mir
- meine Kinder sind inzwischen erwachsen und wunderbare Menschen geworden
- ich bin zum 2. Mal verheiratet
- wir haben unser Traumhaus gekauft
- ich habe viele Kurse und Ausbildungen absolviert, die mich begeistert haben
- mein erster Versuch der Selbständigkeit hat nicht geklappt
- ich habe neuen Mut und meine Kreativität wieder gefunden
Zwar war ich (zum Glück) nie schwer krank und es gab außer dem Verlust sehr geliebter Menschen auch keine großen Dramen in meinem Leben. Trotzdem habe ich viele Auf´s und Ab´s erlebt, viele Herausforderungen gemeistert und aus meinen Erfahrungen viel gelernt.
Aus diesen Erfahrungen heraus, möchte ich euch daher Folgendes ans Herz legen:
Die Bedeutung von Selbstfürsorge
Zu oft verlieren wir uns im ständigen Bemühen, für andere da zu sein, ihre Bedürfnisse zu erfüllen und ihre Erwartungen zu übertreffen. Wir vergessen dabei, dass wir unser Leben nicht nur geschenkt bekommen haben, um anderen zu dienen.
Dein Leben gehört dir.
Es ist ein einzigartiges Geschenk, das dir die Möglichkeit bietet, es nach deinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Selbst zu entscheiden, was dir guttut und was dich glücklich macht – das ist das wahre Leben! Es bedeutet, deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und zu respektieren. Es bedeutet, dir selbst die Liebe und Fürsorge zu schenken, die du auch anderen gibst.
Ein erfülltes Leben
Wenn du zuerst für dich selbst sorgst, füllst du deinen inneren Tank auf. Du wirst stärker, ausgeglichener und glücklicher. Und diese positive Energie kannst du dann auf natürliche Weise mit anderen teilen. Du wirst feststellen, dass du viel besser für andere da sein kannst, wenn du dich selbst nicht vernachlässigst. Es ist kein Zeichen von Egoismus, sondern von Selbstachtung und Weisheit.
Dein Leben zu gestalten, bedeutet auch, die Dinge zu finden, die dir Freude und Erfüllung bringen. Ob es ein Hobby ist, Sport, Zeit in der Natur, kreatives Schaffen oder einfach Momente der Ruhe – entdecke, was dich glücklich macht. Du verdienst es, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Und je mehr du dich selbst liebst und für dich sorgst, desto mehr kannst du auch für die Menschen um dich herum da sein.
In meinem Blog erfährst du mehr über die Werkzeuge und Themen, die mir im Laufe der Jahre begegnet sind und mir geholfen haben.
Fazit
Nimm dir die Zeit, auf dich selbst zu achten. Selbstfürsorge und Egoismus sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Du bist es wert, dein Leben zu gestalten, und zwar so, dass du dich darin wirklich wohl fühlst. Die Fähigkeit, zuerst für dich selbst zu sorgen, ist der Schlüssel zu einem erfüllten und glücklichen Dasein – für dich und für alle, die dir am Herzen liegen
Alles was du brauchst, um glücklich zu sein, ist bereits in dir.
Autor Unbekannt
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