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Ein neues Familienmitglied

Minnie Lausemädchen - Familienmitglied
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Wie alles beginnt

Seit Monaten träumen wir von einem kleinen, niedlichen Hund, der unser Zuhause bereichert und möglichst wenig Haare verliert. Unsere Favoriten sind Malteser, Havaneser und Yorkshire Terrier. Voller Vorfreude und Hoffnung konzentrieren wir unsere Suche auf Empfehlungen von Freunden und auf die Plattform Willhaben. Um keine Gelegenheit zu verpassen, haben wir einen Suchagenten eingerichtet, der uns sofort benachrichtigt, sobald eine neue Anzeige erscheint.

An einem Samstagmorgen wache ich um 7:30 Uhr auf. Wie gewohnt greife ich nach meinem Handy auf dem Nachttisch und schalte es ein.

Sofort ertönt der Benachrichtigungston – eine neue Willhaben-Anzeige ist eingegangen. Ohne große Erwartungen öffne ich die Anzeige, damit rechnend, dass die Anzeige wieder etwas viel zu teures oder zu weit entferntes ist. Doch dann entdecke ich ein Yorkie-Mädchen namens Cindy, das in einem nahegelegenen Tierheim ein neues Zuhause sucht.

Die Fotos von Cindy sind bezaubernd, und ich bin total begeistert. Sofort wähle ich die angegebene Telefonnummer. Die Stimme der Dame am anderen Ende der Leitung klingt wenig begeistert, als sie sich meldet. Ich frage höflich, ob Cindy aus ihrer Anzeige noch zu haben sei. Die Dame antwortet „Ich habe die Anzeige erst vor 5 Minuten erstellt, also ja, sie ist noch zu haben. Warum rufen Sie eigentlich jetzt schon an, in der Anzeige steht doch eindeutig, Anrufe ab 9:00 Uhr!“.

Ich entschuldige mich reumütig und versuche herauszufinden, ob wir uns Cindy anschauen dürfen, um entscheiden zu können, ob sie zu uns passen würde. Daraufhin antwortete die Dame „Ja, aber reservieren kann ich sie nicht. Wann wollen Sie denn vorbeikommen?“. „Am liebsten gleich heute, falls das möglich wäre!“ antworte ich aufgeregt. „In Ordnung, aber erst am Nachmittag, vormittags habe ich keine Zeit!“ antwortet die Dame. Wir verabreden uns also für 15 Uhr.

Voller Begeisterung rufe ich meine Tochter an. Wir hatten vereinbart, am Vormittag zum Shoppen nach Graz zu fahren. Ich frage sie scheinheilig, ob es in Ordnung wäre, wenn wir gleich nach dem Mittagessen wieder zurückfahren könnten, da ich noch einen Termin hätte. In ihrer Stimme höre ich Enttäuschung. Als ich jedoch erzähle, dass der Termin eine Hundebesichtigung ist, ist sie sofort genauso aufgeregt wie ich.

Im Laufe des Vormittags meldet sich mein Mann, der bei einer Schulung außerorts ist und morgens nicht erreichbar war. Endlich können wir ihm die tollen Neuigkeiten berichten. Er reagiert positiv, unsere Aufregung und Vorfreude sind scheinbar ansteckend. Jedoch möchte auch er den Hund zuerst sehen, bevor wir ihn nach Hause bringen, was allerdings erst am nächsten Tag möglich ist. 

 

Irgendwie würden wir das hinbekommen, also stimmen wir zu.

Im Tierheim

Das Einkaufen war diesmal nicht besonders erfolgreich, dafür schmeckte das Mittagessen in unserem Lieblings-Sushi-Lokal wie immer hervorragend.

Die anschließende Fahrt zum Tierheim verläuft ohne Stau oder andere Schwierigkeiten.

Dort angekommen, begrüßt uns die inzwischen gut gelaunte Chefin des Tierheims. Als wir uns vorgestellt haben, bittet sie uns um einen Moment Geduld, um Cindy aus dem Nebengebäude zu holen. Wir stehen derweil in einem Raum, der eine Mischung aus einem  Büro und  einem Ausstellungsraum mit angeschlossenem Hundefrisör ist, abgetrennt durch eine halb-hohe Schwingtür.

Die erste Begegnung

Als sie mit Cindy am Arm zurück ist, setzt sie die kleine Hundedame am Boden ab. Sofort flitzt Cindy voller Energie und Freude von einer Ecke des Raumes zur anderen, macht zwischendurch immer wieder Halt, um uns freundlich wedelnd zu begrüßen.

Es ist unglaublich schön, ihr zuzusehen, ihre Hundefreude und fröhliche Aufregung, während sie immer wieder abwechselnd zu uns und wieder durch den Raum rennt. Schließlich verweilt sie bei mir, lässt sich hochheben und schleckt mir zärtlich über die Wange.

Es sieht tatsächlich aus, als würde ein breites Grinsen in ihrem Gesicht stehen. Am liebsten würden wir sie sofort mitnehmen!

Nachdem geklärt ist, dass wir am nächsten Tag wiederkommen dürfen, machen wir uns auf den Heimweg.

Wo soll sie schlafen?

Plötzlich fällt uns ein, dass es Samstag war. Was, wenn wir unsere süße Hundedame schon am Sonntag bekommen? Wo sollte sie schlafen? Was würde sie fressen?

 

Wir machen also einen Abstecher zum nächsten Heimtierbedarf. 

 

Ein kuscheliges Hundebett und ein Fressnapf sind schnell gefunden. Eine Leine und ein passendes Brustgeschirr ebenso. Beim Hundespielzeug ist die Auswahl riesengroß. Nach langer Überlegung entscheiden wir uns für einen Mini-Tennisball an einem Seil.

Der Vorabend

Zuhause angekommen fallen meinem Mann sofort die Einkaufstaschen mit den Hundeutensilien ins Auge.

Ehe er etwas sagen kann, erzählen wir ihm aufgeregt von unserer Begegnung mit Cindy, zeigen ihm Fotos und Videos, die wir während unseres Besuchs aufgenommen haben.

Doch dann versucht er vorsichtig einzuwenden: „Aber was, wenn sie mir morgen nicht gefällt?“. Breit grinsend antworten wir zugleich: „Das geht garnicht, sie ist so unglaublich entzückend, du wirst sie lieben!“. Noch lange reden wir über die Begegnung mit Cindy und schmieden Pläne, wo ihr Hundebettchen stehen soll und wo ihr Futternapf am besten hinkommen könnte.

Ab nach Hause

Am nächsten Tag ist es dann soweit. 

Wir kommen zum Tierheim, Cindy wird wieder aus dem Nebengebäude geholt, und wie erwartet, sind da nun drei Menschen, die sich in eine kleine Hundedame verliebt haben.

Nach Klärung aller Einzelheiten, erhalten wir eine Ration Hundefutter, eine Hundeleine und Cindys Hundepass und machen uns damit auf den Weg in Cindys neues Zuhause.

Schnell sind wir drei uns einig, dass Cindy nicht der passende Name für unsere süße Hundedame ist. Während der Fahrt überlegen wir uns neue Namen und entscheiden uns dafür, sie „Minnie“ zu nennen.

Glücklich kommen wir mit unserem neuen Familienmitglied zuhause an und freuen uns riesig, dass Minnie nun bei uns ist.

Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.

Autor Unbekannt

Bildnachweis: Manuela Hofer

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