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Wut und Ärger verstehen und loslassen

Manuela wütend
Ärger ist mehr als ein spontaner Ausbruch – er zeigt uns, wo Grenzen verletzt und Bedürfnisse ignoriert wurden. Erfahre mehr über Wut und Ärger und lade dir am Ende des Artikels deinen gratis Wut-Check herunter!
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Ärger ist mehr als ein spontaner Ausbruch – er zeigt uns, wo Grenzen verletzt und Bedürfnisse ignoriert wurden. Erfahre mehr über Wut und Ärger und lade dir am Ende des Artikels deinen gratis Wut-Check herunter!

Von roten Ampeln und verlegten Schlüsseln

Rote Ampeln, ein verlegter Schlüssel oder nicht selbst verursachte Unordnung – über solche Dinge kann ich mich immer wieder ärgern. Lösen sich diese nicht umgehend auf, kommt es vor, dass ich sogar richtig wütend werde und meiner Wut durch lautes vor mich hin schreien Luft mache.

 

Doch wer ist schuld an meinem Wutausbruch? Die Ampelschaltung? Langsame Autofahrer? Der Schlüssel, der nicht „hier bin ich“ ruft? Klar, wer sonst!

 

Und schon wieder stecke ich in der immer gleichen Spirale fest, weil ich erwarte, dass die Welt mich doch fair behandeln muss! Das muss die Welt aber nicht. Weil es der Welt völlig egal ist, wie ich mich gerade fühle. Es ist mein Job, mich um meine Gefühle zu kümmern.

 

Sachlich betrachtet ist mir klar, dass eine rote Ampel mich nicht persönlich ärgern will. Aber diese (sch…) Ampel kann noch mal auf grün bleiben! Nein? Alles klar.

 

Um meine Mitfahrer nicht länger mit meinen Schreiausbrüchen zu nerven, wird es Zeit, mal in mich zu gehen. Schließlich kostet mich diese leidige Spirale nun schon seit Jahren jede Menge Energie.

 

Also auf geht’s – was steckt hinter der Wut?

Kindheit und gesellschaftliche Ansichten

Schon als Kind habe ich öfters zu hören bekommen:

 

Hör auf so, was werden die Nachbarn denken!
Die anderen werden dich auslachen, wenn du dich so aufführst!
Die Engel im Himmel weinen, wenn du dich so benimmst.
Stell dich in die Ecke und komm erst wieder heraus, wenn du dich ordentlich benehmen kannst!

Mir war also schnell klar, dass Wut etwas Schlechtes oder Unpassendes ist, und nicht akzeptiert wird.


In unserer Gesellschaft sieht es ähnlich aus. Besonders Frauen begegnen in ihrem Leben oft Vorurteilen, wenn es um das Thema Wut geht. Es wird akzeptiert, dass Männern der Kragen platzt, während Frauen schnell als hysterisch oder sogar als Furien abgestempelt werden.

Wut und ihre Auswirkungen auf Körper und Geist

Wenn wir wütend werden, durchlebt unser Körper eine Reihe von Reaktionen:

  • Muskeln spannen sich an
  • der Puls beschleunigt sich
  • das Gesicht rötet sich
  • der präfrontale Kortex, der für bewusste Entscheidungen zuständig ist, wird vorüberehend deaktiviert
  • wir reagieren impulsiv statt sachlich


Wird Wut langfristig unterdrückt, kann das negative Folgen haben: Depressionen, psychosomatische Beschwerden oder ein Gefühl der Ohnmacht sind die häufigsten Auswirkungen.

Was macht Wut?

Wut zeigt uns deutlich auf, dass unsere Grenzen verletzt wurden. Sie lässt uns erkennen, dass ein grundlegendes Bedürfnis nicht erfüllt wurde oder wir uns ungerecht behandelt fühlen. Sie ist ein Weckruf, der uns auf Dinge aufmerksam macht, die wir ändern müssen.

Ärger verstehen

Wir sagen oft: „Ich ärgere mich.“

 

Und das trifft den Kern, denn mein Ärger schadet in erster Linie mir selbst.

 

Wenn ich wütend bin, ist meine Aufmerksamkeit nicht bei mir selbst, sondern bei der Person oder der Situation, die meine Wut ausgelöst hat. Sich über andere aufzuregen ist einfach. Solange ich mich über andere ärgere, muss ich nämlich nicht versuchen, deren Sicht zu verstehen. Und erst recht muss ich mich nicht mit meinem eigenen Anteil an der Situation beschäftigen.


Zum Beispiel mit meinen Erwartungen und Ansprüchen. Und schon gar nicht mit meinen tatsächlichen Gefühlen. Denen, die sich hinter der Wut verbergen.


Ärger entsteht also, wenn wir uns als Opfer fühlen – der Umstände oder anderer Menschen.


Nimm dir daher einige Momente Zeit und versuche dich zu erinnern, wann du dich schonmal so gefühlt hast.


In welchen Situationen in deiner Kindheit wurde(n)

  • deine Grenzen nicht gewahrt
  • deine Bedürfnisse nicht gesehen
  • deine Gefühle als unwichtig erachtet
  • dir nicht richtig zugehört
  • Vergleiche zu anderen gezogen, die besser waren als du
  • zuerst Leistung, Gehorsam oder gute Noten gefordert, ehe du Aufmerksamkeit bekamst


Sobald du durchschaut hast, dass dich irgendetwas an einer ärgerlichen Situation in Wahrheit an eine Kindheitserfahrung erinnert, kannst du step by step deine gängigen Reaktionen verändern.

Erste Schritte für einen neuen Umgang mit Wut

  1. Automatismus unterbrechen: wenn es dir gelingt, statt dich zu explodieren, auf die Uhr zu schauen und die genaue Uhrzeit zu registrieren, bist du fein raus. Sage zu dir: Es ist jetzt zum Beispiel 14:03 Uhr, ich werde mich über die Angelegenheit um 21 Uhr ärgern, im Augenblick hab ich wichtigeres zu tun! Dann auf etwas positives konzentrieren (ein Tipp von Vera F. Birkenbihl)
  2. Distanz schaffen: Verlasse den Raum, wenn dir der Kragen zu platzen droht. Räumliche Distanz kann helfen, die Situation neu zu bewerten. Ziehe deine Mundwinkel für 60 Sekunden nach oben, sodass dein Gehirn glaubt, dass du lächelst. Das baut Stress ab und schüttet Glückshormone aus – du fühlst dich besser!
  3. Innehalten und reflektieren: Frage dich, worauf du eigentlich wütend bist. Lohnt es sich, deine Energie in diese Situation oder für diese Person zu investieren? Wäre es möglich, dass du vielleicht überreagierst?
  4. Atmen: Tiefe Atemzüge helfen, deinen Puls zu beruhigen und klarere Gedanken zufassen.
  5. Abreagieren: Wut ist eine starke Energie. Daher ist es keine gute Entscheidung, sie in dich hineinzufressen. Lass deinen Frust in Form von Jogging, Radfahren, Tanzen oder laut singen aus deinem Körper hinaus.
  6. Gefühle ausdrücken: Statt deine Wut herunterzuschlucken, drücke sie konstruktiv aus. Mache klar, dass du dich in dieser Situation nicht gut fühlst, ohne andere zu verletzen.
  7. Wurzeln der Wut erkennen: Oft ist Wut ein Ausdruck von Hilflosigkeit oder alten Verletzungen. Wer Frieden mit der Vergangenheit schließt, findet mehr Gelassenheit. Betrachte vergangene Situationen aus dem Blickwinkel deines Erwachsen-Seins.


Die Kraft der Wut als Antrieb nutzen
Wut ist eine starke Energiequelle.

Auch im Alltag können wir diese Kraft positiv einsetzen: Für uns selbst einstehen, Missstände ansprechen oder Dinge verändern, die uns wichtig sind. Wut hilft uns, klar zu erkennen, was uns am Herzen liegt, und gibt uns den Mut, aktiv zu werden.

 

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Fazit

Ich liebe die Ansicht von Vera F. Birkenbihl, die besagt:

Wenn du dich länger als 15 Sekunden ärgerst, sind es deine eigenen unerledigten Geschäfte!

Dass irgendwer die Macht hat, in dir kurz Ärger auszulösen, okay, erste Reaktion. Aber wie lange du dich jetzt ärgern musst, das bist du! So wie niemand dir Zeit stehlen kann, wenn du als Komplize nicht mitmachst, so kann niemand dich ängern, wenn du ihm die Macht dazu nicht gibst.

Bildnachweis: Manuela Hofer, Canva

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